26. Januar 2013

SCHULDEN, ARMUT & WALL STREET-BONI, JJK


Die Republik Österreich hat die 200 Milliarden
Euro- Schuldenmauer deutlich übersprungen.
Waren es im Jahre 1995 vor dem Beitritt zur Europäischen Union,
noch 119.208 Milliarden Euro, so weist der aktuelle Schuldenzähler
auf der „Insel der Seligen“ nahezu die doppelte Schuldenlast
von 230 Milliarden Euro Staatschulden aus.
Das sind (waren) in Schillingen sage und schreibe 3.165 Milliarden
oder 3,1 Billionen, eine Zahl mit 12 Nullen!
Ein Kredit, der dem Staat und uns Steuerzahlern,
jährlich alleine an Zinsen 8,2 Milliarden Euro kostet und
was einer Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 31.000 Euro
entspricht. Auch um Deutschland ist es kaum besser
bestellt. 2,1 Billionen Euro beträgt das Schuldensoll
unserer Nachbarn und jede Sekunde kommen 825 Euro dazu.

Schuldenberge, die nur noch vom Himalaya übertroffen werden,
und auch das nicht mehr lange. Oder ganz einfach:
Geldentwertung pur, die von Experten und Regierungen Großteils
geleugnete Inflation schlägt voll durch:
Fleisch und Fleischwaren kosteten im Dezember (2012)
um 8,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Gemüse wurde gar um 13 Prozent teurer,
Brot- und Getreideprodukte um 4,2 Prozent.
Der Preis für Orangensaft stieg um 8,3 Prozent.“
(Die Presse, 17.1.2013, Seite 24)

Und es ist kaum zu erwarten, dass sich daran,
bleiben die Vorzeichen gleich, sehr bald etwas ändert.  

Alleine das österreichische „Bankenpaket“, Geld,
das im Zuge der Bankenrettungen vom Steuerzahler aufgewendet
wurde, belauft sich auf 2,5 Milliarden Euro. Geld, das die Bürger
nie wieder sehen werden. Die geplante Neuverschuldung liegt bei
6,3 Milliarden Euro. Geht Griechenland pleite oder muss es einen
Schuldenschnitt durchführen, kann Österreich aus den Direktkrediten
weitere 1,6 Milliarden Euro unwiederbringlich abschreiben. 

Alles ganz anders, als von Finanzministerin Maria Fekter,
am 15.6.2011 im ORF-Mittagjournal verlautbart:
„Man borge Geld gegen Zinsen und verpflichte Griechenland
zu einem Reformprogramm, so Fekter. Man zahle nur Geld,
wenn man sicher sein könne, dass man dieses Geld
- auch wenn es etwas länger dauere - auch zurückbekomme.“

Dass die Griechenland-Rettung für Österreich
ein „gutes Geschäft“ ist, ist somit vom Tisch.
Was uns unsere Finanzministerin, die sich in der Tageszeitung
ÖSTERREICH vom 13.1.2013 als „Merkel- und Schäuble-Fan“ outet,
damals glauben lassen wollte, entpuppt sich heute als
unverschämte Lüge. Dabei sind die Endloshaftungen für
den EFSF- Rettungsschirm noch gar nicht mit eingerechnet.

– Ja, das Schuldenmachen am Rücken der Bevölkerung
beherrscht unsere Bundesregierung und geht damit mit der Politik,
die derzeit europaweit betrieben wird konform, denn auch in
Nachbarsgarten sieht es kaum besser aus.

Anstelle dass die Schulden zur Linderung der existenziellen Nöte,
die viele Bürger in Österreich, Deutschland und der übrigen EU,
durch die Teuerungen ausgesetzt sind verwendet werden,
dient ein Gutteil dieser Gelder zur europäischen Bankenrettung.

1 Million Österreicher leben aktuell an der Armutsgrenze.
Geschätzte 16 von 82 Millionen Bürgern, also jeder Fünfte,
sind es laut EU-Statistik in Deutschland. Hier gäbe es großen
Handlungsbedarf und die Bundesregierungen hätte viel zu tun.

Und das ist der eigentliche Skandal:
Sofortüberweisungen in Milliardenhöhe an die Banken,
und Kürzungen von Sozialleistungen, auf Kosten der Ärmsten,
damit wir uns die Banken-Hilfe irgendwie noch leisten zu können.

„Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s allen gut“,
hat einmal der „feschste“ Finanzminister der österreichischen
Republik (FPÖ), derzeit selbst argen finanzrechtlichen Nöten,
gesagt.

Ein glatter Unsinn, auch wenn diese Floskel für die
heutigen Eliten immer noch zu zählen scheint.

Denn der Finanzwirtschaft geht es seit der Lehman
Pleite 2008 blendend! Geht es nach Goldman Sachs & Co kann
es gar nicht genug „Krise“ geben!
Noch nie in der Geschichte flossen die Boni derart unverschämt:

„Die größten Banken und Wertpapierhäuser an der Wall Street
haben ihren Angestellten im vergangenen Jahr die Rekordsumme
von 135 Milliarden Dollar an Grundgehältern und Zusatzleistungen
gezahlt. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“,
welche die Vergütung der 25 größten börsennotierten Wall-Street-
Banken analysiert hat, liegt diese Summe 5,7 Prozent über dem
Niveau des Vorjahres.
Dem Wachstum der Boni im vergangenen Jahr steht ein Anstieg
der Bankeinkünfte um 1 Prozent auf 417 Milliarden Dollar
gegenüber. Banken zahlen somit rund ein Drittel ihrer Einkünfte
als Sonderleistungen aus. 'Die Dinge bewegen sich dahin zurück,
wo sie vorher waren', kommentierte Robert Brown,
Juraprofessor an der Universität von Denver und Fachmann
für Vergütungsfragen. (Frankfurter Allgemeine, 03.02.2011)

Von all dem, haben die Menschen nichts. Ganz im Gegenteil,
wir kommen ungefragt für dieses Finanzverbrechen, die 
Unsummen an Manager-Boni, auf. Wie kommen wir dazu?

Fazit: Schulden, um die Banken zur finanzieren, nein!
Schulden, um jene Menschen, die durch die verfehlte
europäische Finanz- und Wirtschaftspolitik in arge
Bedrängnis gekommen sind vor der Armut zu bewahren, ja.

Und im Übrigen fordere ich das bedingungslose
Grundeinkommen für alle Menschen von 0-99 Jahre.

Jahn J Kassl


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


1% beherrschen 99% - Jahn J Kassl:
http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2011/11/1-beherrschen-99-jahn-johannes.html